Wie eine Rechtsschutzversicherung wirkt
Die Rechtsschutzversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren, Gutachten oder Zeugenauslagen, wenn sich ein Verein rechtlich wehren oder seine Ansprüche durchsetzen muss. Wichtig ist: Sie verschafft keinen „Freifahrtschein“, sondern tritt für berechtigte rechtliche Interessen ein.
Typische Bausteine einer Vereins-Rechtsschutzversicherung sind:
- Arbeitsrechtsschutz: Unterstützung bei Kündigungsschutzklagen, Streitigkeiten mit angestellten Mitarbeitenden oder Auseinandersetzungen um Arbeitsverträge.
- Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz: Unterstützung, wenn dem Verein oder seinen Verantwortlichen Verstöße vorgeworfen werden.
- Sozial- und Verwaltungsrechtsschutz: Etwa bei Auseinandersetzungen mit Sozialversicherungsträgern oder Behörden.
Wartefristen beachten
Besonders wichtig: Viele Bereiche der Rechtsschutzversicherung unterliegen Wartezeiten. Das bedeutet, der Versicherungsschutz greift erst nach Ablauf einer bestimmten Frist – in der Regel drei Monate ab Vertragsbeginn.
Ein klassisches Beispiel ist der Arbeitsrechtsschutz: Kündigt ein Mitarbeiter wenige Tage nach Abschluss der Versicherung und erhebt Kündigungsschutzklage, übernimmt die Versicherung die Kosten nicht. Erst nach Ablauf der Wartefrist greift der Schutz.
Praxisbeispiel: Ordnungswidrigkeit im Verein
Ein Verein veranstaltet ein Sommerfest. Wochen später erhält der Vorstand einen Bußgeldbescheid: Angeblich wurden bei der Veranstaltung Sicherheitsauflagen nicht eingehalten. Der Verein soll mehrere tausend Euro zahlen.
Der Vorstand ist überzeugt, dass alle Auflagen erfüllt wurden – und legt Widerspruch ein. Dank der Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutzversicherung trägt die Versicherung die Kosten für einen spezialisierten Anwalt, der den Verein vertritt. Im Verfahren stellt sich heraus, dass die Vorwürfe unbegründet sind – der Bescheid wird aufgehoben. Ohne Versicherung hätte der Verein das finanzielle Risiko dieses Rechtsstreits allein tragen müssen.
